strandbad mettnau radolfzell
Das sich auf der Mettnau befindliche Strandbad mit seinem zentralen Eingangsbereich und dessen zwei versetzten Flügeln wird nach Norden und Süden hin um ein Wohnhaus und eine Sonnenterasse erweitert.) Die Neubauten ordnen sich dem zentralen Bau unter und verstärken in kompakter Form die geradlinige Außenerscheinung des bestehenden Gebäudekonglomerats. Dabei werden die Seitenflügel vom zentralen Eingangsbereich losgelöst, so dass zwei Grünschneißen entstehen, die das Biotop der Insel in Form von Schilf in das Funktionsgebäude hineinziehen. Der somit entstandene Grünzug stellt nicht nur eine schlüssigen Beziehung zwischen Strandbadstraße, Funktionsgebäude und Strand her, sondern ermöglicht – durch öffnen der Seitentore – problemlos einen offenen Badetrieb zum späteren Zeitpunkt.
Der südöstliche Seitenflügel beherbergt dabei Gastronomie mit vorgelagerter Sonnenterrasse, der westliche Flügel Wohnung mit Tiefhof und Funktionstrakt mit Dusche, Umkleide, WCs und Liegestuhl-Depot im Tiefenhof in Form eines sonnendurchfluteten und begrünten Atrium. Der Mittelteil wird mit seiner Außentheke, Spinden und Lager, an den Bestand angelehnt und durch die – auf einer in die Liegewiese hinausgreifenden Säulenreihe aufgestützten – Mittelhalle überdacht. Diese wird komplett mit PV-Modulen ausgelegt um nachhaltig und autark Energie für das gesamte Gebäude zu generieren. Die restlichen Dächer werden Intensiv begrünt um neben sommerlichen Wärmeschutz, natürlichen Wasserrückhalt und Verbesserung des Mikroklimas, weiteren Lebensraum für Altenvielfalt zu schaffen.
Die Freiflächengestaltung konzentriert sich auf ein Baum-bestandenes Funktionsband südwestlich der Strandbadstraße, das die Sport- und Kinderspielflächen in grünen Kojen beidseitig des Hauptgebäudes integriert. Die lärmintensiven Bereiche für Sport, Spiel und Spaß liegen im Nordwesten, der naturnahe Spielplatzbereich für Kinder im Südosten des Strandbades, um eine Blickbeziehung zur Sonnenterrasse zu gewähren. Es entsteht dabei ein räumliches und atmosphärisches Komplementär zur großzügigen Sonnenwiese, die sich – behutsam ausgelichtet und mit diffus gestreuten Sonnendecks ausgestattet – zum See hin öffnet. Das Gebäude fügt sich in dieses grüne Rückgrat mit Blickbeziehungen zwischen der Terrasse und den Kinderspielflächen ein. Die vorgelagerte Wiese bleibt erhalten, die geforderten Duschen, Umkleiden und Liegen werden behutsam in den Bestand integriert.
Außerhalb des Strandbads bilden die teils überdachten Fahrradstellplätze ein durchgängiges lineares Band entlang des bestehenden Fahrradwegs an der Strandbadstraße. Diese klare Außenlinie wird nur durch leichte, kiemenartige Versprünge unterbrochen, welche die gesicherten Fahrradboxen mit einbeziehen und zusätzliche Zugänge bei einer freien Nutzung ermöglichen.