konzerthaus nürnberg
Die horizontale Ausrichtung der Meistersingerhalle (MSH) erhält durch den neuen Baukörper des Konzerthauses seine vertikale Ergänzung. Durch die Materialwahl des Neubaus in der gleichen Farbigkeit wie die der denkmalgeschützten MSH bilden beide Gebäude eine Einheit. Eine Unterscheidung (Identitätsbildung) erfolgt durch ihr geometrisches Erscheinungsbild. Dabei entwickelt sich der Baukörper des neuen Konzerthauses aus der MSH heraus und schließt städtebaulich die Kante zur Münchner Straße.
Die Parklandschaft Luitpoldhain wird weiter verstärkt und um das Wettbewerbsgebiet bis zur Schultheißallee geführt. Der bestehende Zugang zur MSH wird aufgegeben und in die Parklandschaft einbezogen. Durch die Stellung der Baukörper ergibt sich ein zentraler Platz als gemeinsames Außenfoyer mit den jeweiligen Zugängen zu den Veranstaltungsräumen. Eine Außenbühne gliedert den Platz und dient als Orientierungspunkt für die Erschließung.
Den Besucher erwartet bei Eintritt ins Foyer ein Raumerlebnis aus Volumen, Sichtachsen und Lichtführung. Er bewegt sich im Foyer frei unter dem ablesbaren Konzertsaal. Dieser wird flankiert durch die transparente Dachhaut aus transluzenten Photovoltaik- zellen, die der Eigenstromerzeugung dienen. Die Dachhaut bildet neben anderen Lichtquellen das Kernstück der atmosphärischen Qualität des Raumes und stülpt das Innere mit Ausstrahlung nach außen.
Die Wegeführung zum Konzertsaal, Empore und kleinem Saal erfolgt im Kontext zum Luftraum zwischen Saal und Vorderhaus und wird so zu einem eindrucksvollen Erlebnis, bevor der eigentliche Konzertsaal betreten wird. Das Hinterhaus mit Künstlern und Verwaltung erfährt im Inneren gleiche Aufenthaltsqualitäten durch den durchsteckenden Luftraum über alle Geschosse, wo die Erschließung und im Verwaltungsbereich offene Arbeitsgalerien angeordnet sind.
Der kleine Saal im Dachgeschoss bietet dem Nutzer einen beeindruckenden Blick über den Luitpoldhain und Nürnberg und verstärkt den Kontext zwischen Neubau, MSH und Umgebung.