Haus B III
Es ist schön, einem Freundeskreis anzugehören, bei dem ab und an das Bedürfnis nach einem Standortwechsel entsteht. Ein Glücksfall für den Architekten und ein Beweis dafür, dass die Arbeit die man verrichtet hat, geschätzt und gewürdigt wird. Kennengelernt haben wir uns beim ersten Projekt in Moos-Weiler (sh. B I).
Zuerst war angedacht, in Engen ein Stadthaus an der alten Stadtmauer zu realisieren (sh. B II), aber man hatte sich dann doch für ein Grundstück mit Alpensicht in Gottmadingen erwärmt.
Die Grundstückssituation war nicht einfach – schräg nach allen Seiten abfallend. Der Bebauungsplan schrieb das Satteldach als Dachform vor. Den Baukörper hielten wir schlicht in seiner Form. Der PKW Unterstellplatz und Abstellraum, als eigenständige Einheit, definiert zugleich die Eingangssituation. Wir entschieden uns das Dachgeschoss, hier als Eingangsgeschoss, für das Wohnen zu nutzen und den Dachraum mit einer Raumhöhe bis zu 5 m offen zu belassen. Wir positionierten den Baukörper so im Gelände, dass wir über das vor uns stehende Gebäude hinwegblicken konnten, um so das Alpenpanorama vom Essplatz und der davor liegenden Dachterrasse aus genießen zu können. Dabei erweitert die Terrasse, als überdeckte Loggia den Innenraum als Außenwohnraum. Die Funktionstrennung Kochen/Essen und Wohnen erfolgt durch einen freistehenden Holzkubus als Raumteiler mit oben liegendem Arbeitsplatz, erreichbar über eine Regaltreppe. Im Untergeschoss sind die Funktionsräume für eine 4-köpfige Familie mit 2 Bädern untergebracht.
Vorherrschend ist Sichtbeton an Wänden, Boden und Decke. Einbauten und Dachverkleidung sind in Seekiefer gehalten, die Treppe und Möbel in Rohstahl.
Die Energiebereitstellung erfolgt durch ein Kompaktgerät für Heizung, Warmwasser und kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung. Die Wärmepumpe wird durch die Photovoltaikanlage auf dem Dach versorgt. Die Fußbodenheizung integrierten wir direkt in die Rohdecke und den Rohboden, dadurch konnten wir auf den Estrich verzichten. Zugleich liegen auch die Lüftungsleitungen in der Rohdecke, mit Auslässen nach unten und oben. Im Ergebnis: Ein Energie Plushaus – es erzeugt mehr Energie, als es verbraucht.