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Haus B I

Projekt
Einfamilienhaus Weiler
Jahr
2004
Konstruktion
Beton + Holz
Energiestandard
KfW 55
Leistungsphase
1-8

Haus B I

Das Bauen in der heutigen Zeit ist spannend und vielschichtig. Neben den architektonischen Anforderungen an Funktion und Ästhetik stellt sich zunehmend die sinnvolle Auseinandersetzung mit ökologischen und energetischen Aspekten, die gesamtheitlich in die Bauaufgabe zu integrieren sind. Dabei gibt es in der aktuellen Diskussion verschiedenste Ansätze bei der Vorgehensweise und den Bezeichnungen – vom Niedrigenergiehaus über das Passivhaus bis zum Plusenergiehaus.

Mit dem Haus in Weiler entstand ein Beitrag im Spektrum des energetischen Bauens. Das Prinzip ist eigentlich sehr einfach: Die gesamte Energie, die hier verbraucht wird, soll am Standort bereitgestellt werden, um zumindest bilanziell eine wärme- und stromseitige Energieneutralität zu erreichen. Es entstehen keinerlei Emissionen, zudem ist eine Unabhängigkeit von Preisentwicklungen auf dem Energiemarkt gegeben. Die einzige Notwendigkeit ist der Anschluss ans Stromnetz, der als Puffer für die Stromerzeugung dient, da sich die Erzeugung nicht zeitgleich mit dem Verbrauch deckt.

Bei dem Gebäude handelt es sich in der gebräuchlichen Thermologie um ein 4l – Haus, d.h. es entsteht ein Wärmebedarf von 40 kWh/qm/Jahr. Erreicht wird dieser Wert durch einen Holzrahmenbau mit einer 26 cm starken Zellulosedämmung in Wand und Dach, der sich wie ein Pullover um einen inneren Kern aus Sichtbeton legt. Dieser übernimmt als Speichermasse die Funktion der aktiven Wärmespeicherung. Die Verglasung ist in U-Standartwerten von 1,1 ausgeführt. Die Nord-Ost-Seite ist größtenteils geschlossen, die Süd-West-Seite großzügig verglast, um die direkte Sonneneinstrahlung aktiv mit einzubeziehen. Die Wärmeverteilung erfolgt über eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung.

Die Wärmeerzeugung erfolgt in verschiedenen Schritten:

  • 50 m langer Erdkollektor in 2 m Tiefe ums Haus zur Vorwärmung/Kühlung der Zuluft
  • Wärmetauscher zur Wärmerückgewinnung aus der verbrauchten Luft
  • Sonnenkollektoren mit Solarschichtenspeicher
  • Nachheizregister zur Abdeckung der Spitzenlasten im Winterbetrieb. Die Nachheizung, zur Deckung des Restenergiebedarfs des Schichtenspeichers erfolgt über einen elektrischen Heizstab
  • Die Photovoltaikanlage liefert in der Summe, gepuffert durch das Stromnetz, den erforderlichen Restenergiebedarf

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