„Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen.“
Marcus Tullius Cicero
Nicht der Dualismus, sondern die Beziehung zwischen Natur und bebautem Land sollte mehr in den Fokus gelegt werden. Die Qualitäten beider, der Naturlandschaft als auch des Kulturlandes können sich im städtischen und im häuslichen Klima gegenseitig stark befruchten und das menschliche Dasein positiv beeinflussen. Dabei müssen nicht nur artifizielle Atmosphären, wie die Adaption der Lichtsituation eines Haines oder einer Lichtung im sakralen Raum erzielt werden. Mehr noch verbessert das Verweben des öffentlichen und städtischen Raums mit Biomasse das Mikroklima und schafft weiteren Lebensraum, der zur wichtigen Biodiversität beiträgt.
So kann eine begrünte Fassaden innerhalb versiegelter Stadtbereiche, wie beim Wettbewerbsbeitrag REWE eben dies leisten: Verbesserung des Klimas am Standort selbst und zugleich die Erhöhung der Aufenthaltsqualität.
Weiter kann durch Pflanzen und deren Anordnung an und um das Gebäude Orte entstehen, in denen sich der Innenraum und der Außenraum ineinander verstricken. Sowohl im kleinem Maßstab wie bei HAUS S, wo das Wohnzimmer in der Verlängerung einer begrünten Loggia seine äußere Fortschreibung findet, als auch im größeren Maße, wie beim Wettbewerbsbeitrag Kindergarten Prag 6 in der die Umstülpung von Innen und Außen seinen Höhepunkt findet. Die Grenze zwischen Innen und Außen verschwimmen, das Naturerlebnis erfährt somit die Fortschreibung im Innenbereich.
So wird die Beziehung des menschlichen Seelenheils, das ihre Einbettung in der Natur und dem Außenraum findet und die geistige Kompetenz unsereins das zumal in unsere Fantasie kulminiert ins rechte Licht gerückt.